Offener Brief an die Verwaltungsspitze der KKiKK

Sehr geehrter Herr Dr. Enders, sehr geehrter Herr Probst Michelbrink,

wie Sie sicherlich der Presse entnommen haben, steht die Piratenpartei für Klarheit, Offenheit und Transparenz. Es ist Zeit die „Nebelkerzen“ beiseite zu lassen und mit klaren Worten Rede und Antwort zu stehen.

Im Kontext der Diskussion um eine mögliche Klinikschließung, ist immer wieder von einem Gutachten die Rede. Wir, die Piraten im Kreis Kleve, fordern Sie daher auf, umgehend das Gutachten, zumindest in den wegweisenden Bereichen, offen zu legen. Insbesondere die Methode, mit der das Gutachten erstellt wurde, ist für alle Beteiligten von höchstem Interesse, da dieses Gutachten, anscheinend maßgeblich zur Klärung der Situation beiträgt. Auf den Internetseiten des Verbundes Katholische Kliniken im Kreis Kleve stehen die aktuellen Qualitätsberichte zum Download bereit. Dabei fällt auf, dass lediglich der Qualitätsbericht 2010 des St. Antonius Hospital aufgelistet wird. Warum stehen die Qualitätsberichte 2010 des Wilhelm-Anton-Hospital Goch, des St. Nikolaus Hospital Kalkar sowie des Marienhospital Kevelaer nicht zur Verfügung? Wenn die vorbezeichneten Dokumente als Entscheidungsgrundlage verwendet werden, müssen diese auch öffentlich Einsehbar sein.

Bei den derzeitigen Gremien, Kuratorien und sonstigen Versammlungen ist nicht nachvollziehbar, wer in welcher Form und Gewichtung Mitspracherecht hat. Ihr Organigramm stellt die einzelnen Verantwortlichkeiten nur unzureichend dar. Wir fordern, für alle Beteiligten die nötige Klarheit, Offenheit und Transparenz. Wie viele Mitarbeiter im Klinikverbund sind denn nicht mit einem Zeitvertrag oder in einer Servicegesellschaft beschäftigt? Eine Arbeitsplatzgarantie für Beschäftigte mit Festvertrag, ist keine wirkliche Arbeitsplatzgarantie, sondern nur wieder eine dieser „Nebelkerzen“, die Verunsicherung in das Personal bringen und es in eine Zwei-Klassen-Belegschaft einteilt.

Im Weiteren fordern wir eine Umkehr von der schon jetzt spürbaren Zentralisierung der Fachabteilungen im Krankenhaus Kleve. Ist es nicht vielmehr so, dass wenn alle Fachabteilungen in einem zentralen Haus untergebracht sind, dieses das langsame Ausbluten, der von Ihnen zitierten „reduzierten“ Krankenhäusern, bedeutet und auf lange Sicht den sicheren Tot? Am Beispiel des Krankenhauses in Rees ist ausreichend zu erkennen was mit „reduzierten“ Krankenhäusern in Verbindung mit Kostendruck geschieht. Es muss Ihnen doch zu denken geben wenn sich angesehene Hebammen dazu entscheiden, mit den werdenden Müttern aus Goch am Krankenhaus Kleve vorbei zu fahren, um in Emmerich am Rhein zu entbinden. Mit Ihrem Verhalten haben sie dem guten Ruf der ehemaligen Geburtshilfe im Krankenhaus Goch einen erheblichen Schaden zugeführt.

Wir erwarten von Ihnen und der Gesellschafterversammlung, dass Sie sich auf die Gemeinnützigkeit ihres Unternehmens besinnen und die Kliniken im Kreis Kleve nicht nur aus dem wirtschaftlichen Auge betrachten. In einer modernen Gesellschaft muss es möglich sein in einer offenen Diskussion über Lösungen und Möglichkeiten zu diskutieren. In Hinblick auf die angespannte Situation in der sich sowohl die Mitarbeiter der Kliniken im Kreis Kleve, wie auch die Bürgerinnen und Bürger der Städte und Gemeinden am Niederrhein befinden, halten wir es für dringend geboten die taktischen Spielchen einzustellen und wie bereits in der Einleitung gefordert, Rede und Antwort stehen.

Klarheit, Offenheit und Transparenz ist das Gebot der Stunde!

Mit freundlichen Grüßen

Mit freundlich Grüßen
Rolf Bernards
1. Vorsitzender, Kreisverband Kleve

Goch, 28.02.2012

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